„Enabled Voices“ is the final big celebration of ENABLING VOICES – a HipHop project for female refugees (conducted by monochrom / Clara Gallistl). Funded by the Austrian Chancellory, four refugee girls from Syria, Egypt and the Ukraine wrote a song about their new start as a young woman in a new society/culture. They bravely went to to studio and recorded „Schatzi, i hob di gern!“ – and landed a spot on Universal Music’s Sampler „feat. respect“. The final effort was so shoot a music video, further enabling their individual voices in front of a camera. The Video was presented on October 14th at celeste and is the proud product of four girls finding their voices and fighting for their place in the world.
Gemeinsam mit den Workshopleiterinnen Yasmin Hafdeh (Yasmo & die Klangkantine, Textproduktion), KittyKat (Triple G, Tanz) und Stefan Opeker hat die junge syrisch-ägyptisch-ukrainisch-österreichische Band “IDIA” (sprich: I di a) den Song “Schatzi, i hob di gern” geschrieben und im BB Soundlab Studio aufgenommen. Es dazu passendes Musikvideo wurde mit Filmregisseur David Rabeder in der alte Turnhalle des Brick 5 produziert. Nach den Wünschen und Ideen der Band greift das Video das Thema des Songs – Selbstermächtigung und weibliche Solidarität – auf.
Im Zuge des Projektes ist eine Gruppe unbekannter geflüchteter weiblicher Jugendlicher zu einer Band zusammengewachsen, die sich gegenseitig solidarisch unterstützt, gemeinsam Spaß hat und sich Mut macht.
Am 14. Oktober 2016 (19:00) wollen wir den Erfolg von “IDIA” feiern. Die eigenen Emotionen auf Papier zu bringen, sich dabei nicht nur der Muttersprache, sondern auch des Deutschen, Englischen und Österreichischen zu bedienen, den eigenen Text im Studio einzusingen und schließlich einstudierte Tanzchoreografien für das Video zu performen war für “IDIA” eine Herausforderung. Das BKA geförderte Projekt hat den heranwachsenden Frauen ermöglicht in HipHop eine Audrucksform zu finden, die stärkt, Mut und Freude macht.
In Form einer “Female Hip-Hop Night“-Party wird nun das Ergebnis dieses schönen und erfolgreichen Projekts präsentiert: Im ersten Teil des Abends wird Projektleiterin Clara Gallistl die Projekt, die Band und das Musikvideo zu “Schatz, i hob di gern” präsentieren und die Bandmitglieder nach ihren Wünschen für die Zukunft von “IDIA” befragen. Support bekommen die jungen Frauen von erstklassigen MCs und DJs der Wiener female HipHop Szene.
Motivation (aus der Projekteinreichung Mai 2016)
Zusammen wächst eine Gesellschaft man am Besten in der gemeinsamen Arbeit an gemeinsamen Projekten. Besonders geflüchtete Jugendliche sind – angekommen im Zielland – mit der Notwendigkeit von Selbstbehauptung und Identitätskonstruktion konfrontiert. Wesentlich ist die Frage nach der positiven Vereinbarkeit von Herkunftskultur und der Kultur der „neuen Heimat“. Wir wollen speziell junge Frauen dabei unterstützen, ein positives, starkes Selbstbewusstsein auszubilden, das die unterschiedlichen kulturellen und sozialen Erfahrungen ihrer besonderen Biographie integriert. Niederschwellig lernen die Mädchen nebenbei kreative Arbeitsprozesse, Produktions- und Veranstaltungsmanagement und Teamarbeit kennen.
Musik und insbesondere die Stilrichtung Hip-Hop ist global als Medium des Empowerment und der kulturellen Übersetzung bekannt. Seit dem sogenannten Arabischen Frühling hat der „Arab Hip-Hop“ wesentlich an Bekanntheit gewonnen, ist in Wien aber trotz steigenden Interesses an Hip-Hop im Allgemeinen noch weitgehend unterrepräsentiert. Weibliche wie männliche Rapper formulieren in den Texten, die die englische mit der jeweiligen arabischen Muttersprache kombinieren, ihre Gedanken, Wünsche und Ängste zum Aufbruch der arabischen Welt.
In allen Kulturen orientieren sich Jugendliche in der Arbeit an ihrer Identität an den Narrativen von Vorbildern und „Stars“. Um der Perspektivlosigkeit, die drastische Konsequenzen mit sich bringen kann, zuvorzukommen, wollen wir Jugendliche mit Fluchtbiographie dazu einladen, gemeinsam in Form der Workshopreihe „Selbsterfahrung und Empowerment“ einen Hip-Hop Text zu verfassen, den Text als Lied professionell aufzunehmen und dazu ein Musik-Video zu produzieren.
Ziel ist die Integration der Herkunftskultur in die Kultur der neuen Heimat, der kulturelle Austausch der Teilnehmerinnen untereinander sowie mit den Workshopleiter_innen und das gegenseitige Voneinander-lernen von Sprache, Wissen über Kulturproduktion und technischem Know-How. Im Sinne des flüssigen Kulturkonzeptes bedeutet unsere Unternehmung die lustvolle, selbstversichernde Integration unterschiedlicher kultureller Einflüsse in ein gemeinsames, inter- bzw transkulturelles Kunstwerk, das in sich Text, Bild und Tätigkeitsebene miteinander verbindet.
Die Künstler_innen des „Arab Hip-Hop“ (etwa Omar Offendum, Khaled M., El Général, Malikah, Rush oder M.I.A.) stammen aus Ländern wie dem Libanon, Tunesien, Algerien oder Ägypten, haben ihren Lebensmittelpunkt aber in den USA, England oder Frankreich. Die Texte, die sie produzieren, spielen mit der Migrationserfahrung, indem sie zwischen Muttersprache und der Sprache ihrer „neuen Heimat“ wechseln. Auch der von den Workshopteilnehmerinnen produzierte Text soll zwischen Österreichischem Deutsch und ihrer Muttersprache wechseln. Unter Anleitung der Workshopleiter_innen wird mit den Teilnehmerinnen diskutiert welche Begriffe, Wörter und Sätze aus dem Österreichischen die Teilnehmerinnen gerne verwenden und warum. Was lässt sich im Österreichischen gut ausdrücken? Welche österreichischen Redewendungen mögen die Teilnehmerinnen gerne? Wofür werden lieber Begriffe aus dem Arabischen verwendet? Welche Emotion löst der Klang der österreichischen Sprache aus? Wie wirkt der Klang des Arabischen auf uns? In wertschätzender, sensibel geleiteter und interessierter Diskussion erleben die Workshopteilnehmerinnen ihre Herkunftskultur und –sprache als gleichwertig mit dem Österreichischen. Die Unterschiede der beiden Kulturen werden zum Spielplatz der Auseinandersetzung. Gemeinsam wird eine individuelle Mischung hergestellt, die im Ergebnis auf Text- und Bildebene transparent wird.