„Ich wollte diese Rolle nicht persönlich auslegen.“ – Tamim Fattal über „Fremdenzimmer“ am Theater in der Josefstadt

Weitere Termine: 12.–16., 19.–22., 26.–28. April; 3.–7. Mai – je 20 Uhr.
weitere Termine: 22.3. / 11.4. / 16.4. (weitere Termine in Planung)
Ich bin in beruflich in Graz als ich eingeladen werde, mir „IDEAL PARADISE clash“ des theatercombinats im tanzquartier anzusehen. Da mich praktisch alles interessiert, was an performativer Kunst in der Welt geschaffen wird – vor allem aber Arbeiten, die neue Formen ausprobieren – freue ich mich sehr über die Einladung und fliege direkt vom neuen Hauptbahnhof ins Museumsquartier, wo ich zur Generalprobe von einer Kollaborateurin des theatercombinats in einen Saal geleitet werde.
Performance kann man nicht wie Sprechtheater kritisieren. Zwar könnte ich meine Kritik auch der Aufteilung Regie, Dramaturgie, Schauspiel, Text, Kostüm und Bühne folgen lassen. Aber ich habe den Eindruck, während einer performance passiert mit mir als Zuschauerin etwas anderes als im Sprechtheater. Ich versuche, meine Gedanken zu dem, was ich in etwas mehr als zwei Stunden in der Halle G des MQs erlebt habe, zu Papier zu bringen. (zu Bildschirm klingt ja blöd)
Artur Schnitzlers Stück „Der grüne Kakadu“ (UA: 1899, Burgtheater Wien) thematisiert die und spielt an der Schwelle von Wahrheit und Lüge, Realität und Schauspiel und ist an einem der wesentlichsten Umbrüche der Europäischen Geschichte angesiedelt. „What are you doing?“ muss man als Zuseherin die Bühnenfiguren fragen, und zwar alle: sich brutal anbiedernde Etablissementbetreiber_innen, Liebhaber_innen und den niedergehenden Adel, blind vor Lust. Doch habe ich mich an einigen Stellen, vor allem in der ersten halben Stunde, auch häufig gefragt, was das für eine Produktion ist, die ich auf der Bühne des Schauspielhauses sehe. Dem Publikum scheint es gefallen zu haben: Die Schauspieler_innen müssen dreimal heraus zum Applaus. Ich freu mich über zwei, drei schöne Momente, fühle mich aber von dieser Art Regietheater nicht abgeholt.